Dreizehnte Woche

Anbruch der — vorerst — letzten Woche – begreifen kann ich das gar nicht.

Ich mache ausgedehnte Spaziergänge am Fluss und telefoniere viel – zum letzten Mal, bevor ich die Leute sehe, doch davon wissen sie noch nichts.

Ich mache viele Besorgungen und beginne zu packen, unser Zimmer ist ein einziges Chaos.

Auf Arbeit schreiben wir eine Liebesgeschichte für die Schule von einem Kind, das zur Hausaufgabenzeit kommt, und lachen viel.

Wir haben ein Feedbackgespräch mit unserer Tutorin über die letzten drei Monate. Es lässt mich etwas verwirrt zurück, weil ich die intransparente italienische Kommunikationsweise erst mal wieder verstehen muss, ich nehme aber auch Vorsätze für den Januar mit. Und die Gespräche, die ich dann mit den für uns verantwortlichen Kolleg*innen auf Arbeit führe, beruhigen mich wieder etwas.

Als ich nach der Arbeit aus dem Zug steige, schneit es. Und wie ein Kind laufe ich verzaubert und lächelnd durch die Straßen, es ist faszinierend, was der Schnee mit mir macht.

Am Freitag ist es auf Arbeit wieder sehr wuselig, das Plätzchenbacken mit so vielen Kindern ist zwar sehr chaotisch, macht aber auch wirklich Spaß.

Und dann gehe ich auf die Weihnachtsfeier der Organisation. Ich bin überwältigt von den vielen Menschen, unterhalte mich wirklich nett und esse sehr leckeres Essen. Die Länge des ganzen Essens ist wirklich klischeemäßig italienisch, die Stimmung toll und nach einem Kahoot-Quiz wird auch noch Karaoke gesungen – der ganze Abend ist wirklich ein Erlebnis.

Danach muss ich fertig packen und am nächsten Morgen zur Arbeit viel zu früh aufstehen.

Auch da macht die Arbeit großen Spaß, in Gedanken bin ich aber schon die ganze Zeit bei der Fahrt nachher.

Denn anders, als ein Großteil meines Umfelds denkt, komme ich, statt am 22., schon am 17. Dezember. Und so wie ich die letzten Monate aufpassen musste, muss ich das ganz besonders an dem Samstag, dass ich mich bloß nicht verplappere.

Die Zugfahrt ist ein reines emotionales Chaos, begleitet von wunderschönen verschneiten Bergen.

Mit großer Verspätung komme ich dann aber irgendwann in Leipzig an und wir können meine beste Freundin überraschen (<3).

Und die Überraschungen gehen dann auch weiter: am nächsten Tag erst meine Schwester und dann Mama. Das ganze Lügen und Verheimlichen in den letzten Monaten hat sich für die sprachlosen Gesichter und die gewonnene Zeit in Leipzig wirklich absolut gelohnt.

Und dann bin ich wieder auf dem Weihnachtsmarkt, umgeben von deutsch – bzw. eher sächsisch – sprechenden Menschen und in dieser Stadt, die mir so bekannt und jetzt doch ein kleines bisschen fremd vorkommt.

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