Den Montag als Haushaltstag etablieren. Wir machen uns einen Essensplan und kaufen dafür ein, kaufen einen Staubsauger und putzen die Wohnung. Nach Anlauf verstehe ich die Waschmaschine, die irgendwie ein Eigenleben hat. Und irgendwie tut das alles gut.
Sich morgens einfach nochmal umdrehen, weil wir die Zeit ja haben, weil wir ja erst nachmittags arbeiten müssen.
Bus-Chaos hoch zehn in Rovereto. Nachdem der eine Busfahrer uns den falschen Bus gesagt hat, den wir nehmen sollen, verbringen wir eine Stunde damit, mit dem falschen Bus eine riesige Runde zu fahren, bevor uns der Busfahrer dann irgendwo rauslässt und sagt, welchen Bus wir als nächstes nehmen sollen. Im Endeffekt kommen wir mit 1 ½ h Verspätung auf Arbeit an, es wird aber zum Glück sehr entspannt aufgenommen und wir wissen jetzt, dass wir nur den Bus Nummer 1 nehmen können.

Ich entdecke einen kleinen Markt, eine Straße von unserem Haus entfernt, kaufe Käse und genieße die Atmosphäre.
Spontanes Gespräch mit einer älteren Dame an der Haltestelle, die uns erzählt, woher sie so gut Deutsch kann.

Und noch eins, als eine Dame uns fragt, was ein englisches Graffiti an der Wand denn bedeutet und uns dann fragt, was wir denn machen. Wieder ehrliches Interesse, das solche Gespräche ermöglicht.
Auf italienische Art was Trinken gehen – Treffen zum Losgehen gegen 21:45. So lernen wir Freundinnen von der Freundin meiner Vorgängerin und das „Nachtleben“ in Trento kennen, bei dem alle Bars spätestens Mitternacht schließen.
Ausflüge in die Umgebung empfohlen bekommen, so viele, dass ich damit noch ne Weile beschäftigt sein werde.
Wir gehen die Wochenenden bis Weihnachten durch, der Großteil davon ist verplant mit Ausflügen oder Besuch, aber das ist schön. Es tut gut und hält dazu an, mehr von der Umgebung zu sehen.

Sitzkreis auf einer Piazza für freie, legale und sichere Abtreibungen. Es ist schön das Gemeinschaftsgefühl zu merken, das entsteht, wenn alle für die gleiche Sache kämpfen. Aber die Angst der anderen steckt auch an, es ist bewegend die Wortmeldungen zu hören, die Unsicherheiten, wie die Situation sich nach der Wahl verschlimmern könnte.
Zu spät zur Arbeit kommen, weil wir den Zug verpasst haben, aber da Uhrzeiten eh nicht so genau genommen werden, sind auch hier Gott sei Dank wieder alle sehr entspannt.
Nach der Arbeit gehen wir am Samstag mit einem Freund Pizza essen und nehmen dann die Seilbahn, um uns das Dorf dort oben anzugucken. Wir genießen die Berge und machen eher einen Spaziergang als eine Wanderung, aber der Ausblick ist das alles wert.
Es ist eine Odysee zum Luftfahrtmuseum zu kommen, das zwar eines der ältesten Italiens ist, leider aber keine Busanbindung besitzt, weshalb wir zu Fuß durch den Kreisverkehr und über die Bundesstraße müssen.
Endlich besuche ich mal das Castello del Buonconsiglio (Schloss in Trento) und wir lesen viel über die Geschichte dieser Region, mit der ich mich unbedingt noch mehr beschäftigen will. Es ist spannend, aber es sind auch wahnsinnig viele Infos auf einmal.
Den Ausblick auf diese Stadt genießen, die sich wieder in kleines Stück mehr nach zuhause anfühlt.

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