Der Start in die Arbeit fällt schwer, ich fühle mich nur bedingt erholt und die Gewitter jede Nacht halten mich wach.

Es ist ein für mich neues Team, aber eine Kollegin kenne ich schon und den Großteil der Kinder auch. Und so fühle ich mich wohl, kenne ja trotzdem die Abläufe und Aktivitäten und bin schnell wieder drin.

Abgesehen von einem Tag, den wir komplett drinnen verbringen müssen, aufgrund des Wetters (wie die Kollegin dann grinsend meinte, passt ja aber auch das zum Thema der Woche „esperienza“ – „Erfahrung“), sind die Aktivitäten aber auch echt schön. Als die freiwillige Feuerwehr kommt, werden die Kinder gar nicht mehr fertig mit ihren Fragen und auch im Steinmuseum sind sie alle mega fasziniert.

Und das Armbandknüpfen, das ich mit ein paar Kindern in den letzten Wochen angefangen habe, zieht sich auch durch diese Woche. Es ist toll, zu sehen, wie sie da bei der Sache, und wie stolz dann auch auf das Endergebnis sind. Und ich hole auch noch eine andere Knüpftechnik aus der Grundschule hervor, die ich gegen Ende der Woche dann mit den Fortgeschritteneren anfange.

Doch ich merke auch mal wieder, wie anstrengend dieses Pensum ist, besonders wenn ich nicht komplett fit bin. So muss ich einen Tag zuhause bleiben und stelle fest, wie hoch der Druck ist. Nicht, weil der mir von Kolleg*innen oder den Koordinatorinnen gemacht wird, die sind alle superlieb und fürsorglich. Aber ich weiß eben, dass sie an dem Tag dann eine Person weniger sind, und klar, ich bin nur Freiwillige aber trotzdem Arbeitskraft, und die Betreuungsschlüssel sind einfach teilweise zu niedrig. Und diese Belastung in vielen sozialen Berufen ist definitiv auch ein learning für mich aus diesem Jahr.

Am Samstag mache ich dann – aus der Motivation heraus, in den letzten Wochen noch ein bisschen was vom Trentino zu sehen – einen Ausflug in ein Bergdorf in der Nähe. Ich nehme die Seilbahnen auf den Berg, mache eine kleine Wanderung und bin happy, kann die Zeit wirklich genießen und auftanken. So ein Luxus, das in 1h Busentfernung zu haben.